
budgets setzen
Die Grundlage für deine Finanzplanung
Feste Budgets sind die Grundlage für eine langfristige Finanzplanung
Warum du unbedingt Budgets nutzen solltest, erkläre ich dir gleich: Einen Überblick deiner Einnahmen und Ausgaben hast du dir mit Hilfe eines Haushaltsbuches wahrscheinlich schon verschafft. Doch bei den Ausgaben hast du das Gefühl, sie nicht immer im Griff zu haben. Einige kommen unregelmäßig oder sind immer wieder unerwartet hoch.
Dann wird es dir wahnsinnig helfen, dir einmal die Zeit zu nehmen und dir feste Budgets zu überlegen. So behältst du deine Ausgaben unter Kontrolle und kannst dir trotzdem ab und zu etwas gönnen – und zwar ohne schlechtes Gewissen!
Außerdem helfen dir Budgets dabei, deine Sparziele zu erreichen. Denn wenn du deine Ausgaben mit Hilfe deines Haushaltsbuches optimiert hast, sollte ein monatlicher Sparbetrag frei werden, den du direkt nutzen kannst – zum Beispiel um deine Rücklagen aufzufüllen.
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Was dein Gesamt-Budget ist und welche Arten von Kosten es gibt
Um Budgets einzuteilen, rechnest du all deine Einnahmen – wie dein Gehalt und das Kindergeld – zusammen; die Summe ergibt das dir zur Verfügung stehende Gesamt-Budget von 100 Prozent.
Nun teilst du deine all deine Ausgaben verschiedenen Kategorien zu und schaust, wieviel Prozent jede einzelne Kategorie von deinem Gesamt-Budget ausmacht.
Eine Kategorie könnten beispielsweise deine „Fixkosten“ sein; Diese beinhalten monatlich gleichbleibende Beträge (wie Miete, Strom, Kita-Beiträge usw.). Ausgaben, die nicht fix sind und jeden Monat in der Höhe variieren können, werden oft als „variabel“ bezeichnet.
Ich stelle dir hier zwei Methoden vor, mit denen du eine erste Übersicht deiner Budgets erhalten kannst. Und eine Möglichkeit, wie du deine persönlichen Budgets setzt – was ich selbst am sinnvollsten finde.
Ein grober Überblick mit der 50-30-20-Regel
Für einen ersten groben Überblick ist die 50-30-20-Regel perfekt! Dafür ordnest du die Ausgaben diesen drei Budgets zu und schaust, ob deine Ausgaben in etwa bei diesen prozentualen Anteilen liegen oder stark davon abweichen:
- Fixkosten/Grundbedürfnisse = 50 Prozent (deines Gesamtbudgets)
- Freizeit/Wünsche = 30 Prozent
- Sparen/Investieren/Rücklagen = 20 Prozent
Hier ein konkretes Beispiel für dich. Bei einem Gesamt-Budget von 1.800 Euro würden sich die Ausgaben bei Anwendung der 50-30-20-Regel so aufteilen:
- Fixkosten/Grundbedürfnisse = 50 Prozent = 900 Euro
- Freizeit/Wünsche = 30 Prozent = 540 Euro
- Sparen/Investieren/Rücklagen = 20 Prozent = 360 Euro
Aber wie gesagt: diese Regel gibt dir nur einen groben Überblick. Jede Familie ist individuell und hat ihre eigenen Bedürfnisse!
Möglicherweise sind bei dir die Fixkosten höher und auch nicht immer ist es möglich, 20 Prozent des Gesamt-Budgets zur Seite zu legen oder zu investieren.


Budgets setzen mit Hilfe der 6-Jars-Methode
Auch wenn „Jars“ so etwas wie Glas oder Krug bedeutet; es geht nicht um Marmelade! Die 6-Jars-Methode wird manchmal auch 6-Konten-Modell genannt und ist eine Alternative zur 50-30-20-Regel.
Hierbei wird das Gesamt-Budget nicht in drei, sondern sogar in sechs Kategorien aufgeteilt:
- Fixkosten = 55 Prozent
- Rücklagen = 10 Prozent
- Freizeit & Urlaub = 10 Prozent
- (Weiter)Bildung = 10 Prozent
- Investieren = 10 Prozent
- Spenden = 5 Prozent
Bei dieser Methode ist der Anteil der Fixkosten zwar etwas höher als bei der 50-30-20-Regel, aber der Anteil der variablen Kosten ziemlich niedrig. Für Familien ist diese Aufteilung eher unrealistisch.
Doch kann die 6-Jars-Methode mit ihren verschiedenen Kategorien dir Anregungen geben für deine eigene Budgetverteilung.
Wie du deinen persönlichen Budgets festsetzt
Sinnvoller ist es, wenn du dir deine eigenen Budgets festsetzt. Vor allem die variablen Kosten solltest du dir genauer anschauen, denn bei denen gibt es oft noch Sparpotentiale oder Geldfresser.
Mit folgenden Schritten gestaltest du deine Budgetplanung ganz individuell:
- Den Anteil der Fixkosten kannst du dir einfach ermitteln, indem du die Summe aller unverzichtbaren Monats-Ausgaben durch das verfügbare Gesamtbudget teilst und mit 100 multiplizierst.
Wenn du monatlich 900 Euro für deine Fixkosten ausgibst und insgesamt 1.800 Euro zur Verfügung hast, berechnet sich das Budget wie folgt:
900 Euro / 1.800 Euro x 100 = 50 Prozent
- Als nächstes solltet du einen Betrag festlegen, den du monatlich sparen oder investieren möchtest; um deine private Altersvorsorge zu regeln oder deine Rücklagen aufzubauen.
Wir bleiben bei dem oben genannten Beispiel und du willst 180 Euro jeden Monat für deine Altersvorsorge bei Seite legen:
180 Euro / 1.800 Euro x 100 = 10 Prozent
- Daraus ergibt sich automatisch ein Restbudget für deine variablen Ausgaben. Nach Abzug der Fixkosten und des monatlichen Sparbetrages bleiben hier noch 720 Euro übrig:
720 Euro / 1.800 Euro x 100 = 40 Prozent
In diesem Beispiel bleiben dir für die variablen Ausgaben monatlich ein Budget von 40 Prozent.
Du könntest, je nach deinem individuellen Bedarf, auch noch mehr Kategorien für deine Budgets festlegen, wie zum Beispiel Rücklagen für die Kinder, Spenden oder für den nächsten Urlaub.
Alternativ reicht es dir vielleicht auch, ein festes Budget für ganz bestimmte Ausgaben festzulegen, um diese zu „deckeln“, beispielsweise für Kleidung, Auswärts essen oder deine Spa-Besuche.
Nachdem du deine Budgetplanung für dich abgeschlossen hast ist nun die Herausforderung, diese Budgets einzuhalten!
Wie du deine Budgets kontrollieren kannst
Es gibt verschiedene Möglichkeiten wie du sicherstellen kannst, dass du die von dir festgelegten Budgets einhältst.
- Rücklagen und Sparbeträge sollten direkt am Monatsanfang per Dauerauftrag abgebucht werden und auf einem separaten Tagesgeldkonto landen oder direkt in deinem Depot investiert werden.
- Für Ausgaben, die du „deckeln“ willst, könntest du ein sogenanntes Unterkonto oder „Pocket“ nutzen, das einige moderne Banking-Apps wie Tomorrow oder N26 (meist gegen eine Gebühr) anbieten.
- Alternativ kannst du dir auch genau den monatlichen Betrag als Bargeld aufbewahren und eben diese Ausgaben davon immer bar begleichen – bis der Betrag aufgebraucht ist.
- Um dich besser zu disziplinieren ist es auch möglich, für einen bestimmten Zeitraum dein Haushaltsbuch wöchentlich zu führen und so immer einen möglichst aktuellen und genauen Überblick deiner Ausgaben zu bekommen.

Wenn du das für eine Weile machst, wirst du merken, dass du mit der Zeit einen routinierteren Umgang mit deinen Budgets bekommst. Und dass du sie nicht mehr so streng kontrollieren musst, weil du sie automatisch einhältst oder manchmal sogar unterschreitest.
Eine Budgetplanung ist der perfekte Einstieg für deine langfristige und selbstbestimmte Finanzplanung!
alles liebe, maria