
notgroschen aufbauen
So schaffst du finanzielle Rücklagen
Warum es so wichtig für dich ist, einen Notgroschen zu haben
Stell dir mal folgendes Szenario vor: In deinem Job sind die Vereinbarkeit von Familie und Beruf kaum möglich, du hast mehrfach das Gespräch gesucht und nichts hilft. Am liebsten würdest du kündigen, doch leider hast du noch keine neue Stelle in Aussicht.
Es gibt einen Weg, wie du so einem Dilemma relativ entspannt entgegen blicken kannst! Nämlich indem du einen Notgroschen für dich anlegst.
Denn eine genau für solche Notlagen geschaffene Rücklage kann dir helfen, dass du dich zumindest finanziell nicht weiter um einen Ausweg sorgen musst.
In dem oben beschriebenen Szenario wäre der Notgroschen in der Hinterhand perfekt für dich, um erstmal zu kündigen und dir einen freien Kopf für die Suche nach einem neuen und besser geeigneten Job und Arbeitgeber zu verschaffen.
Wie hoch dein Notgroschen sein sollte
Idealerweise legst du dir einen Notgroschen in Höhe von mindestens drei Netto-Gehältern zurück. Etwas mehr wäre sogar besser, weil du als Mama ja nicht nur für dich, sondern auch noch für weitere Familien-Mitglieder verantwortlich bist.
Es kommt dabei auch auf dein Sicherheits-Bedürfnis an. Für die eine sind drei Netto-Gehälter total fein, für die andere gibt ein Betrag in einer bestimmten Höhe ein besonderes Sicherheitsgefühl. Wenn du dich also mit größeren Rücklagen sorgenfreier fühlst, ist das der richtige Weg für dich.
Wenn du momentan in Teilzeit arbeitest oder in Elternzeit bist, solltest du deinen Notgroschen lieber anhand deines Vollzeit-Verdienstes berechnen. Hast du bei einer Vollzeit-Stelle ein Netto-Gehalt von 1.800 Euro, würde sich dein Notgroschen so berechnen:
1.800 Euro x 3 = 5.400 Euro
Dann solltest du einen Betrag in Höhe von 5.400 Euro mindestens zurücklegen.
Wie du Schritt für Schritt Rücklagen schaffst
Wenn du noch keine Rücklagen geschaffen hast, legst du mit diesen 5 Schritten einen Notgroschen an:
- Als erstes verschaffst du dir mit Hilfe eines Haushaltsbuches einen Überblick deiner Finanzen. Dafür dokumentierst du deine Einnahmen und Ausgaben über mehrere Monate (mindestens drei, besser noch 12 Monate lang). Du hast noch kein Haushaltsbuch? Dann nutze dafür meine Excel-Vorlage, damit geht es ganz schnell.
- Danach kannst du du deine Ausgaben optimieren, also Geldfresser und Sparpotentialen finden. Mit festen Budgets zu arbeiten kann dir dabei helfen. Nach Auswertung deines Haushaltsbuches und deiner Ausgaben-Optimierung solltest du als Ergebnis einen Sparbetrag schaffen.
- Diesen Betrag, der dir monatlich zur Verfügung steht, lässt du automatisch am Monatsanfang abbuchen, zum Beispiel durch einen Dauerauftrag. Dadurch kommst du nicht in die Versuchung, das Geld doch anderweitig auszugeben.
- So kannst du deinen Notgroschen Monat für Monat vergrößern. Wenn du beispielweise einen Sparbetrag von monatlich 225 Euro zur Verfügung hast, kannst du dir deinen Ansparzeitraum für einen Notgroschen in Höhe von 5.400 Euro so berechnen:
5.400 Euro / 225 Euro = 24 Monate
Du würdest also bei einem monatlichen Sparbetrag von 225 Euro deinen Notgroschen nach zwei Jahren vollständig aufgefüllt haben.
- Du kannst diesen Ansparzeitraum verkürzen, wenn du auch den Betrag zusätzlich sparst, der am Monatsende noch auf deinem Konto übrig ist. Und indem du Sonderzahlungen wie Boni, Geldgeschenke oder Steuerrückzahlungen direkt zurücklegst.

Wo du deine Rücklagen am besten aufbewahrst
Besonders wichtig für einen Notgroschen ist, dass er sofort verfügbar sein muss!
Das Geld sollte also weder fest angelegt sein, noch in Geldanlagen investiert sein, deren Wert stark schwanken können, wie z.B. bei Aktien. Auch dein Girokonto ist nicht ganz geeignet, weil du schnell den Überblick verlieren kannst und überhaupt keine Zinsen bekommst.
Es gibt zwei weitere Möglichkeiten, wo du den Notgroschen separat aufbewahren kannst:
1. Tagesgeldkonto
Vorteile: Das Geld steht dir immer sofort zur Verfügung. Und du bekommst immerhin etwas Zinsen gutgeschrieben.
2. Unterkonto/Pocket zum Girokonto
Vorteil: Auch hier steht dir das Geld immer sofort zur Verfügung.
Nachteile: Gehört das Pocket oder Unterkonto zum Girokonto, gibt es dafür keinerlei Zinsen. Und nicht bei allen Anbietern stehen sie zur Verfügung.
Was du als Mama besonders beachten solltest
Die wichtigsten Informationen rund um den Notgroschen hast du jetzt schon gelesen. Es gibt aber ein paar Punkte, die du besonders als Mama berücksichtigen solltest:
1. Dein Notgroschen ist für dich gedacht!
Wenn du ein Tagesgeldkonto für deine Rücklagen eröffnest, dann tu das in deinem Namen. So ein Notgroschen bringt dir noch einen weiteren Vorteil: ein Stück finanzielle Unabhängigkeit. Denn auch im Falle einer Trennung kann ein Notgroschen dir ein gutes Fundament und von deinem Partner unabhängige Entscheidungen sichern.
Und du kannst dich beruflich verändern, wenn es für dich notwendig erscheint. Und so ein paar Monate ohne einen Job überbrücken, oder das Geld in eine Umschulung investieren.
2. Du bist mitten in der Familien-Planung?
Überlege dir vorab genau, wie du deine Elternzeit finanzieren willst und schaffe dir ggf. dafür noch weitere Rücklagen. Die finanzielle Beteiligung deines Partners solltest du hierbei auch mit ihm diskutieren.

3. Ihr nutzt als Familie gemeinsam das Drei-Konten-Modell?
Dann ist es ggf. sinnvoll, auch hierfür (einen zusätzlichen!) Notgroschen anzulegen, zum Beispiel für Nebenkosten-Rückzahlungen oder unerwartete Reparaturen eines gemeinsam genutzten Autos.
Du hast noch keinen Notgroschen? Dann wird es Zeit! Mit Hilfe der Tipps kannst du direkt loslegen und du wirst sehen: Dein Notgroschen gibt dir ein richtig gutes Gefühl.
alles liebe, maria